Der Corona-Homeoffice-Hamsterkauf-Thread

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Der Corona-Homeoffice-Hamsterkauf-Thread

09 Apr. 2020 09:24
#6829
Ich hab mich mal entschlossen, einen separaten Faden zum Thema rund um COVID-19 und all das was damit zusammenhängt aufzumachen, da es eh schon in anderen Themen hier und da anklang. Ich antworte daher mal auf Keegokies' Beitrag aus dem Schaut-mal-was-ich-gekauft-habe-Thread:
keegokies schrieb: Ich bin auch krisengetrieben derzeit. Keine Kundentermine mehr, auch bereits länger im Homeoffice was zwar den Vorteil hat, dass man mehr schafft, aber gleichzeitig die sozialen Kontakte gen Null gehen.
Bin jetzt auch seit Anfang März auschließlich im Homeoffice, was mich aber nicht allzu hart trifft. Ich vermisse hauptsächlich den persönlichen Kontakt zu den Kollegen, mit denen man sich sonst immer mal auf nen Kaffee getroffen hat. Da ich und meine Frau in den vergangenen 20 Jahren neun mal umgezogen sind und wir weder oft ausgehen noch in irgendwelchen Vereinen oder Clubs organisiert sind, beschränken sich unsere sozialen Kontakte fast ausschließlich auf Telefongespräche, Mails und Foren. Zumal meine Frau eh schon aufgrund von Depessionen sehr zurückgezogen lebt.

Insofern hat sich durch die Kontakteinschränkungen für uns gar nicht so viel geändert. Viel eher nervt mich, dass viele Veranstaltungen abgesagt oder zumindest verschoben wurden. Hatte mich schon auf eine ausgiebige Photo-Session auf der Techno Classica Ende März gefreut. Und Motorsport im TV ist ja auch erstmal Essig. Ich war schon recht gespannt auf die ADAC GT Masters Serie, aber naja. Mal sehen, was da noch kommt...
keegokies schrieb: Zuvor: Enorme Tätigkeit dank Greta.
Das musst du aber mal erklären :unsure:
keegokies schrieb: Dinge, die man im HQ mal eben neben der Kloschüssel klärt bedingen jetzt Anrufe mit x Versuchen und neuen didaktischen Methoden wie bei der "Maus". Erklärt mal technische Dinge einem Newbie, wenn ihr es gewohnt seid Muster oder Zeichnungen zu zeigen, weil halt im Büro und man dann die Reaktion auch sieht.
Das ist in meinem Job deutlich anders. Ich arbeite ja im IT-Support einer großen deutschen Wirtschaftsprüfungsgesellschaft und bin dort mit meinem Team für die Sicherheit der Client-PCs verantwortlich (Virenscanner, Firewall, Security-Updates etc.) und habe auch noch ein paar weitere Fachthemen, für die ich zuständig bin (VMware, Browserthemen, Google Suite usw.). Da die Firma auf diverse Standorte in Deutschland aufgeteilt ist und wir außerdem auch immer mehr mit den ausländischen Kollegen zusammenarbeiten, setzen wir schon seit vielen Jahren auf Remote-Support bzw. Videokonferenzen und Livestreams.

Als ich im Dezember 2000 bei der Firma angefangen habe, war die Arbeit noch stark geprägt durch durch "Turnschuh-Support". Jede einzelne Niederlassung hatte ihren eigenen IT-Support, deren Mitarbeiter durchs Haus liefen und Probleme fixten. Und jede Niederlassung machte ihre Arbeit so, wie sie das für richtig hielt. Das hat sich gottseidank geändert. Heute arbeiten wir mit einem Ticketsystem, wo die Anfragen gesammelt und an die Fachteams weitergeleitet werden, wenn man das Problem nicht beim ersten Kontakt lösen kann. Wenn so ein Ticket in unserem Team aufschlägt, rufe ich den betreffenden Kollegen/die Kollegin an und schalte mich per Software auf seinen PC, kann dann sehen was er/sie macht und kann dann auch Maus und Tastatur übernehmen.

Wir verwenden ausschließlich Notebooks, da der überwiegende Teil der Wirtschaftsprüfer und -Berater fast ständig außer Haus beim Mandanten oder sonstwie auf Reisen ist. Ich muß nur mein Notebook zuhause an die Dockingstation stöpseln und kann dann genau so arbeiten wie in der Firma. Für Tests habe ich noch ein zweites Notebook, ansonsten nutze ich dafür virtuelle Maschinen.

Ich habe auch bisher schon immer mindestens einen Tag pro Woche im Homeoffice gearbeitet, jetzt ist es halt durchgehend so. Auf Dauer würde es mir nicht gefallen, mir fehlt wie gesagt der persönliche Kontakt zu den Kollegen. Aber für eine begrenzte Zeit komme ich damit klar.
keegokies schrieb: Wenn ich jetzt noch sage, dass mein Büro kein Fenster hat, stürmt irgendeine Genfer Vereinigung demnächst wahrscheinlich noch die Hütte. Folter. Ich kann mich immer noch nicht entscheiden, welches Licht ich weniger ermüdend finde: Neutralweiss oder warmes weiss... und wechsel das Licht öfter als meine Unterhosen. Völliger Verlust der Wahrnehmung von Zeit und Raum.
Uuuuh...nee, das wäre der Horror für mich. In der Niederlassung haben wir ein fensterloses Labor für Tests mit neuer Hardware wie Monitore, Drucker etc. Dort gibts auch keine Fenster, weswegen ich nur sehr ungern dort arbeite und mich meist nur für ne halbe Stunde oder so dort aufhalte. Ansonsten sitze ich im Büro direkt am Fenster zu einem großen Park mit Ententeich. Oder jetzt eben zuhause direkt an der jetzt ständig offenen Tür zum Balkon mit Blick auf Gärten mit viel Grün und blühenden Pflanzen
keegokies schrieb: Wenn man dann nur ein bisschen was einkaufen möchte und an Verhältnisse nach dem Mauerfall erinnert wird (den habe ich tatsächlich einen Tag später live mitbekommen und werde dutzende Dinge nie vergessen), dann ist man nur noch zu kaputt um irgendwas zu machen.
Ja, das Einkaufen nervt schon etwas. Der Aldi bei uns um die Ecke hat jetzt neuerdings die Anzahl der Einkaufswagen auf 40 reduziert und läßt auch niemanden ohne Einkaufswagen rein. Daher bildet sich nun schon mal eine Schlange vor dem Eingang, da jeder Einkaufswagen erstmal an den Griffen desinfiziert wird und man auch Handschuhe aus Plastik an die Kundschaft verteilt. Erst dann wird man reingelassen. Der REWE direkt gegenüber macht das nicht, die REWE-Filiale in der Stadt hat aber auch eine Arbeitskraft abgestellt, die die Griffe der Einkaufswagen desinfiziert.

Ich habe mir aus alten T-Shirts selber Masken genäht. Ja, ich weiß, die schützen nicht perfekt, sind aber b esser als nix und hindern mich wenigstens daran, mir ständig ins Gesicht zu fassen.

So langsam bekommt man auch wieder Scheißhauspapier, Nudeln sind zwar knapp, aber doch verfügbar, wenn einem die Marke nicht so wichtig ist. Mehl und Hefe brauche ich nur äußerst selten, daher juckt micht die momentane Knappheit nicht.
keegokies schrieb: Ich sehe gerade wieder regelmäßig Uhren zu denen ich im Kickstarter-Thread am liebsten schreiben möchte, den China-Thread wollte ich eigentlich auch schon ewig weiterführen (Dort sieht man aber auch jetzt schon, warum solche Krisen häufiger dort herkommen: Hygiene und geballte Menschenmassen!), der Bastelthread ist gerade auch tot.
Naja, es kommen auch wieder andere Zeiten, und niemand ist hier verpflichtet regelmäßig zu posten. Ich versuche aktuell auch mal etwas Abstand zum Uhrenthema zu schaffen und schaue wieder etwas mehr Filme und habe nun auch wieder zaghaft mein altes Hobby Modellbau wieder aufgenommen. Seit einigen jahren liegen hier diverse Bausätze rum, die ich mal gekauft, aber nie angefangen habe. Diverse Ferraris, zwei Trikes und anderes harren der Dinge, die da kommen mögen.
keegokies schrieb: Fernsehen schalte ich nicht mehr ein. Früher irgendwelche dämlichen Eisbärplumpser in den Nachrichten bei denen man sich Fakten wünschte, heute nur noch Dow Jones minus 10%, Tote in (Ort einsetzen) und Krise hier, Krise da... Ich hätte gerne Trendfarben oder etwas zum richtigen Licht in der Tagesschau...
Jop, aktuell gibts allenthalben nur das eine Thema. Wie soll es auch anders sein? Sport ist aktuell tot, und jeder hat Angst vor dem Virus. Ich schaue aber eh nur abends die Nachrichten und dann irgendwelche Dokus oder mal nen Spielfilm. Tagsüber schaue ich mir schon mal den einen oder anderen Marvel-Film am PC an, wegen UHD-Bildschirm:) Oder gestern den MiB: International.
keegokies schrieb: ... ich bin schon kurz davor mir mal wieder einen Louis de Funes anzuschauen. Lustig war das nie, aber früher hat man darüber gelacht. Nein, doch, nein, doch, ooooh... Aktuell liegt noch nein vorne.
Meine Frau und ich hatten Anfang der Woche mal "Brust oder Keule" nach langer Zeit mal wieder geguckt :)

Ich drücke die Daumen, dass in absehbarer Zeit mal wieder sowas wie Normalität eintritt. Und jedem, der unter der derzeitigen Situation leidet, sage ich: Es könnte auch schlimmer sein. Durch die momentane Krise ist beispielsweise das Schicksal der Flüchtlinge auf den griechischen Inseln komplett untergegangen. Ich mag mir gar nicht ausmalen, wie das Leben dort sein muss. Und da denke ich mir, dass aktuell Billionen (!!) locker gemacht werden für die Unterstützung von notleidenden Airlines, aber man schafft es nicht mal, ein paar Kinder aus diesen Lagern zu holen...
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
― Frank Zappa

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