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Nachruf Marcello Gandini
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Nachruf Marcello Gandini
13 Apr. 2024 00:49
Am 13. März diesen Jahres ist einer der ganz großen Automobil-Designer von uns gegangen. Marcello Gandini zeichnete in seiner Rolle als Chefdesigner bei der Carozzeria Bertone S.p.A. für einige Fahrzeuge verantwortlich, die mittlerweile zu Ikonen zählen.
Der erste große Wurf war der 1966 vorgestellte Lamborghini Miura, ein zu seiner Zeit extremes Fahrzeug mit seinem direkt hinter den Vordersitzen eingebauten Mittelmotor.
Lamborghini Miura
by
Tom Etterler
, auf Flickr
Man beachte, dass Gandini vor seiner Zeit bei Bertone noch nie mit Automobildesign befasst war. Und dann direkt ein Jahrhundertsportwagen. Chapeau!
Der zweite große Knall war der Alfa Romeo Montreal, dessen Studie er entwarf.
Alfa Romeo Montreal - 47. Oldtimer Grand Prix Nürburgring
by
Tom Etterler
, auf Flickr
Während es die markanten Lamellen vor den Frontscheinwerfern bis in die Serie schafften und dort anders als bei der Studie nicht fest, sondern pneumatisch herunterklappbar waren, konnte ein anderes Versprechen der Designstudie nicht eingelöst werden. Diese war nämlich für einen Mittelmotor vorgesehen, wie auch die markanten Lüftungsschlitze verraten. Die Schlitze fanden sich auch am Serienfahrzeug wieder, dienten dort aber lediglich zur Entlüftung der Fahrgastzelle, der Motor befand sich nun vorne unter der Haube.
Weitere Meilensteine folgten, wie der Lamborghini Countach
COUNTACH!!!
by
Anthony Robson
, auf Flickr
...der Lancia Stratos
Lancia Stratos
by
Nutrilo
, auf Flickr
...aber auch Großserienfahrzeuge wie der Citroën BX stammen aus seiner Feder:
Citroen BX
by
crash71100
, auf Flickr
Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Gandini seiner Epoche einen dicken Stempel aufgedrückt hat.
Der erste große Wurf war der 1966 vorgestellte Lamborghini Miura, ein zu seiner Zeit extremes Fahrzeug mit seinem direkt hinter den Vordersitzen eingebauten Mittelmotor.
Man beachte, dass Gandini vor seiner Zeit bei Bertone noch nie mit Automobildesign befasst war. Und dann direkt ein Jahrhundertsportwagen. Chapeau!
Der zweite große Knall war der Alfa Romeo Montreal, dessen Studie er entwarf.
Während es die markanten Lamellen vor den Frontscheinwerfern bis in die Serie schafften und dort anders als bei der Studie nicht fest, sondern pneumatisch herunterklappbar waren, konnte ein anderes Versprechen der Designstudie nicht eingelöst werden. Diese war nämlich für einen Mittelmotor vorgesehen, wie auch die markanten Lüftungsschlitze verraten. Die Schlitze fanden sich auch am Serienfahrzeug wieder, dienten dort aber lediglich zur Entlüftung der Fahrgastzelle, der Motor befand sich nun vorne unter der Haube.
Weitere Meilensteine folgten, wie der Lamborghini Countach
...der Lancia Stratos
...aber auch Großserienfahrzeuge wie der Citroën BX stammen aus seiner Feder:
Man kann ohne Übertreibung sagen, dass Gandini seiner Epoche einen dicken Stempel aufgedrückt hat.
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
― Frank Zappa
― Frank Zappa
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Re: Nachruf Marcello Gandini
13 Apr. 2024 07:04 - 13 Apr. 2024 07:25
Danke für den „Miura“
Das ist ja wirklich ein Auto der Superlative!
Wirklich ein „Jahrhundert Sportwagen“
Hier nachzulesen:
www.classicdriver.com/de/article/autos/d...amborghini-miura-svj
Der V12 Motor direkt hinter den Sitzen, quer zur Fahrtrichtung, dadurch perfekte Gewichtsverteilung und optimaler Radstand.
Er war der direkte Konkurrent zum Ferrari Daytona. Und diese (Ferrari) erzitterten, als der Miura erstmals erschien, 1966, zu 75.000.-DM, eine Riesensumme damals. Ich hatte als Monatslohn 650.- DM zu dieser Zeit. Jetzt Preise bis zu drei Mille, aber nicht Tausender, sondern Millionen!! (Wenn überhaupt erhältlich)
Eine tolle Geschichte, die da unter den Link nachzulesen ist! Gandini kam damals frisch von der Uni, und dann dieser Wurf!
Und nochmals Dank an @Ratman!
Hier zwei Bilder vom Miura (classicdriver.com)
Das ist ja wirklich ein Auto der Superlative!
Wirklich ein „Jahrhundert Sportwagen“
Hier nachzulesen:
www.classicdriver.com/de/article/autos/d...amborghini-miura-svj
Der V12 Motor direkt hinter den Sitzen, quer zur Fahrtrichtung, dadurch perfekte Gewichtsverteilung und optimaler Radstand.
Er war der direkte Konkurrent zum Ferrari Daytona. Und diese (Ferrari) erzitterten, als der Miura erstmals erschien, 1966, zu 75.000.-DM, eine Riesensumme damals. Ich hatte als Monatslohn 650.- DM zu dieser Zeit. Jetzt Preise bis zu drei Mille, aber nicht Tausender, sondern Millionen!! (Wenn überhaupt erhältlich)
Eine tolle Geschichte, die da unter den Link nachzulesen ist! Gandini kam damals frisch von der Uni, und dann dieser Wurf!
Und nochmals Dank an @Ratman!
Hier zwei Bilder vom Miura (classicdriver.com)
Gruß Paul
Letzte Änderung: 13 Apr. 2024 07:25 von grafkrokolinsky.
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Re: Nachruf Marcello Gandini
13 Apr. 2024 11:11
Jop, hatte ich noch gar nicht mitbekommen. Paolo Pininfarina war seit 2006 Vizepräsident der Firma Pininfarina und seit 2008 Vorsitzender, nachdem sein Bruder Andrea verstorben war. Paolo war allerdings selber kein Autodesigner, sondern Ingenieur und Unternehmer. Der Name der Firma bzw. sein Nachname ging auf seinen berühmten Großvater Battista Farina (1893–1966) zurück. In Italien war es seit vielen Jahrhunderten üblich, beschreibende Beinamen zu verwenden. Da Battista relativ kurz gewachsen war, nannte man ihn "Pinin", was in etwa "der Kleine" bedeutet. Die Beinamen wurden oft auch schon deswegen verwendet, weil es in der Familie meist Verwandte mit gleichem Vornamen gab. So wurde Battista "Pinin" Farina genannt, um ihn von seinem Vater Giovanni Battista Farina zu unterscheiden. Der war übrigens ebenfalls Autodesigner.
Battista arbeitete zunächst in der Firma Stabilimenti Farina seines älteren Bruders Giovanni. Er verließ dann zusammen mit einem gewissen Felice Mario Boano die Firma, um die Carrozzeria Pinin Farina zu gründen, die später in "Pininfarina" umgetauft wurde. Battista ließ dann später auch seinen Nachnamen entsprechend ändern.
Pininfarina baute viele berühmte Autos von Alfa, Ferrari und Maserati, so z.B. die Ferrari Modelle Dino, California und Testarossa, den Fiat 124, den Ford Streetka und den Mitsubishi Colt CZC. Die Entwürfe stammten meist von jungen Designern, die bei Pininfarina angestellt waren oder aber im Auftrag dessen arbeiteten.
Battista arbeitete zunächst in der Firma Stabilimenti Farina seines älteren Bruders Giovanni. Er verließ dann zusammen mit einem gewissen Felice Mario Boano die Firma, um die Carrozzeria Pinin Farina zu gründen, die später in "Pininfarina" umgetauft wurde. Battista ließ dann später auch seinen Nachnamen entsprechend ändern.
Pininfarina baute viele berühmte Autos von Alfa, Ferrari und Maserati, so z.B. die Ferrari Modelle Dino, California und Testarossa, den Fiat 124, den Ford Streetka und den Mitsubishi Colt CZC. Die Entwürfe stammten meist von jungen Designern, die bei Pininfarina angestellt waren oder aber im Auftrag dessen arbeiteten.
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