Das ist ja eine interessante ultraschnell schwingende Stoppuhr. Ist das Werk abgeleitet von dem der normalen Slava-Rattrappante-Stoppuhr mit dem doppelten Stoppsekundenzeiger und dem Schaltrad-Chronomechanismus?
Da sieht man sehr schön den Zusammenhang zwischen dem Durchmesser des Unruhreifs und der Schwingungsfrequenz, den man auch z.B. beim Vergleich eines langsameren Valjoux 7733 und dem schneller schwingenden modifizierten Nachbau Poljot 3133 sieht. Je schneller die Schwingung, desto kleiner der Unruhreif.

Na, dann zeige ich auch mal meine neueste Erwerbung aus der CCCP
Es ist die Poljot International Marine Aquanaut Type 2416  C195 285, 52 mm, 30 ATM, Automatik Kaliber Vostok 2416

 










Gravierter Taucherhelm im Stil der 50er Jahre auf der Rückseite
Das Viideo dazu

Glückwunsch! Das ist ja ein kapitales Gerät. Ist das Schutzgitter unter der Überwurflünette fest (kann sich nicht drehen)? Das würde mich verrückt machen, wenn das asymmetrisch wäre, d.h. sich gegen das Zifferblattdekor verdrehen könnte.
Für meinen Geschmack dürften die Zeiger etwas länger sein und am besten auch noch breiter, die sehen etwas verloren aus. Aber sonst ein interessantes Design - ein wenig wie U-Boat...

Hallo "andi2",
 die "eilige Slawa" und die Schleppzeigerstoppuhr haben schon deutliche Gemeinsamkeiten.
Die Größe, die Drücker und die Krone sind identisch.

 

 

Links jeweils die 50 Hz- Stoppuhr, rechts die Schleppzeigerstoppuhr.
Der Unruh- und der Hemmungsradkloben sehen schon ziemlich gleich aus.
Auch die Grundplatinen, besonders im Unruhausschnitt, sind sehr ähnlich.

Molnija 3602 Taschuhr aus Russland 18 Steine Handaufzug

Das Molnija 3602 Werk, das fast fünfzig Jahre lang, zwischen 1960 und 2008, produziert wurde.
Es geht auf das, in den 30er/40er Jahren in der Schweiz produzierte Cortebert 616 zurück, dessen Maschinen wohl anschließend nach Russland verkauft wurden.
Im Laufe der Zeit wurde dieses Werk mehrmals modifiziert, vor allem hat sich die Bauhöhe um über einen Millimeter erhöht, außerdem wurde die Dekoration immer sparsamer, bis gegen Ende so gut wie keine Zierschliffe und anderweitige Dekorationen mehr aufgebracht wurden.
 Rolex hat von Cortebert Werke eingekauft und diese für die Panerai Uhren verwendet
Diese sind allerdings ziemlich abgeändert und aufgewertet worden mit Schwanenhals, Chatons u.s.w.
Anfang der Nuller Jahre gab es Panerai Hommagen mit russischem TU Werk, erstaunlicherweise waren das die Nachbauten des Cortebert Werks, welche von Rolex in den 30-40ern verfeinert wurden und dann in den originalen Panerais verbaut wurden
Das Cortebert Werk 616 wird sehr häufig als Ersatz für das Rolex 618 angeboten, deshalb ist hier große Vorsicht geboten, und Kontrolle ob es dem Original 616 entspricht!


 

@pommes: Ah, du hast auch die Schleppzeiger-Slava! Tolle Fotos mit den beiden Slava-Stoppuhren nebeneinander, da kann man mal schön vergleichen. Da scheint fast alles auf gleicher Basis zu sein: Gehäuse und Drücker und auch das Basiskaliber, aber mit total verschiedenen Chronoschaltungen. Ich sollte auch mal Ausschau nach einer solchen Schleppzeiger-Slava halten (aber die Angebote waren ja schon mal häufiger als heute...). Die Schnellläufer-Slava dürfte wohl sehr selten sein, hab ich vorher noch nie gesehen.
Von den Schleppzeiger-Uhren gibt es noch eine zweite seltenere Variante mit 60sec-Zifferblatt, so weit ich mich erinnere.

 

andi2 schrieb:

@pommes: Ah, du hast auch die Schleppzeiger-Slava!




 

 Nein andi2,
 ich habe auch die Schleppzeiger-Slavas.
Ich kann nur fünf zeigen, weil die anderen (weiß, nicht wieviel) finde ich gerade nicht.
 

Aber wenn Du Dir so eine wünschst, dann mache ich einen Vorschlag:
Wenn Du mir sagen kannst was das für eine "Uhr" im nächsten Bild ist, und mir ein Bild des Uhrwerkes zeigen kannst, dann darfst Du Dir eine Schleppzeigerstoppuhr aussuchen. Von mir aus auch eine Borduhr (aus früher gezeigtem Bild).
Also, was ist das.
 
Diese Uhr werde ich als letzte russische Uhr hier vorstellen. Vorher sind noch die vielen anderen Uhren dran.

ps. der Vorschlag gilt auch für die anderen Forumsmitglieder. Der Erste, der mir ein Bild des Uhrwerkes zeigt, gewinnt! 

Lieber Pommes, deine letzte „Uhr“ erinnert mich mehr an eine Taschenschnapsflasche, als an eine Uhr.
Ich habe den Verdacht, mit einer wirklichen Uhr hat sie wenig gemeinsames!
Aber links sind zwei Drücker.....
Ganz was exotisches! Hab mir schon die halbe Nacht deswegen um die Ohren geschlagen!
Bitte gib bloß einen Hinweis, kann man sie im weitesten Sinne, den Uhren zuordnen?

Da bin ich aber mal sehr gespannt, um was es sich da handelt. Gesehen habe ich sowas garantiert noch nie. Ich tippe mal auf eine Art Reisewecker oder so. Anhand des Hintergrunds kann man sehen, dass das Teil recht groß ist.

Also, wenn ich das "was ist das?" aufziehe und auf eine Zeitwaage lege, dann kann ich auf dem Bildschirm folgendes sehen.

 

Ich würde das schon als Uhr bezeichnen.
Außerdem kann ich am Uhrwerk mindestens elf "Juwelen" erahnen.
Für ihr Alter geht sie aber noch sehr genau.

"pommes:
Oh toll, ein Rätsel, wo man auch noch was gewinnen kann! Aber ich glaube, die Slavas bleiben wohl alle bei dir. 
Ganz schön knifflig, ich habe keine Ahnung, was für eine Uhr das sein kann. Ich habe schon gegoogelt, aber ohne Anhaltspunkt komme ich auf nix Gescheites. Das ist ein ziemlich spezieller Uhrentyp, eine Gebrauchsuhr, kein Schmuck etc, evtl. zum Einbau irgendwo, vielleicht ist in das grosse Gehäuse ausser dem Uhrwerk noch etwas weiteres eingebaut...
Ja, das Ding ist riesig, das müssten so ca. 8 cm x 5 cm sein, die Krone hat schon mindestens 2 cm Durchmesser. Gegenüber der Krone scheint ein Deckel zu sein, den man wohl abziehen kann und da ist aussen noch was dran, das wie eine Schraube aussieht.
Aber: Wenn das Gehäuse nur auf dieser Seite aufgeht, wie kann man da die Aufzugwelle entriegeln, um Welle und Krone zu entfernen und so das Werk vom Gehäuse zu trennen??
Das Zeitwaagenbild bringt mir auch keine Erleuchtung: Das Werk hat 18'000 A/h, das hatten früher quasi alle Werke (Armband- + Taschenuhr) und zu Sowjetzeiten noch die meisten (die Sowjetwerk ja alle oder zumindest fast alle).
Bei anderen Uhrwerken kenne ich mich kaum aus, also Weckerwerke etc. könnten andere Frequenzen haben.
Was aber echt exotisch ist, ist eine Amplitude von 350°, da fehlen gerade noch 10° zur vollen Runde. 

Ich habe gerade mal in einem ausführlichen Bericht nachgelesen, dass das TU-Werk Molnija 3602 / 3603 auf solche Werte kommen kann:
"Most Molnija movements are 3602 and you should get in horizontal position an amplitude of about 280° to 350°"
linuxfocus.org/~guido/molnija-pocket-watch/
Das Werk könnte also evtl.ein Taschenuhrwerk Molnija 3602 / 3603 / 3608 (Zentralsekunde) sein.

Das Molnija Taschenchronographenwerk 3017 schliesse ich mal aus, da müsste auf beiden Seiten der Krone ein Drücker sein.

Allerdings hatten die mehr als 11 Jewels (15 / 16 Jewels, glaube ich). Es gab ein Slava Weckerwerk mit 11 Jewels (es ist kein Stiftankerwerk, sondern mit gutem Palettenanker). Und weil du so viele Slavas hast, könnte das theoretisch passen. Aber eigentlich auch wieder nicht, denn solche Weckerwerke werden von hinten aufgezogen und gestellt. Da ist nix mit Krone.

Ich komme da auf keinen grünen Zweig...

Gruss Andi

 

Dann strengt euch mal an.
Die Amplitude muß nicht richtig sein, hängt sie doch vom eingestellten Hebewinkel (habe 52° eingestellt) ab.

Aber sie hat definitiv 11 Jewels?
Das wäre für Armband- und Taschenuhrwerke sehr ungewöhnlich.

Definitiv nicht, aber ziemlich sicher.
Ich zähle:
Unruhe, 2 Lagersteine, 2 Decksteine, 1 Weißnichtwiederheißtstein.
Anker, 2 Lagersteine, 2 Hebesteine.
Ankerrad, 2 Lagersteine.
Das nächste Rad ist offensichtlich nicht mehr in Steinen gelagert.
Somit zähle ich elf Steine.
Zerlegen tu ich das Werk aber nicht. Ist niegelnagelneu, und liegt bei mir seit bestimmt dreißig Jahren.

Ich denke, Ihr kommt nur durch raten drauf. Das nützt Euch aber nix, denn ich will ein Bild des Werkes sehen.

Andy, 
du hast schon sehr gut und genau beobachtet!
Grau-Gussgehäuse, linke Seite kann man abziehen, leichter Flugrost, die riesige Krone, links zwei Drücker, mir kommt das Ganze vor, als wenn das das Übergehäuse für eine andere Uhr wäre. Für eine Umgebung in der es recht robust zugeht, die Krone nur mit Handschuhen betätigt wird. Zum Beispiel im Bergwerk, Kohleabbau, Erzabbau, u.s.w.
Das es sich um etwas nicht alltägliches handelt, dass nur sehr schwer zu eruieren ist, erkennst du daran, dass sich „Pommes“ seiner Sache so sicher ist, dass er eine seiner geliebten Uhren dafür rausrücken würde, was er natürlich nie im Sinne hat!
Auch der „Behälter“, (ich nenne ihn mal so) taucht nirgends im Netz irgendwo abgebildet als Foto auf! Auch das von Dirk aufgeführte „Lens“ führt zu keinen Ergebnis! Das heißt, es gibt nur ein Exemplar, das nie veröffentlicht wurde, eine Sonderanfertigung! 
Pommes schreibt, „ich würde das schon als Uhr bezeichnen“, das sagt sehr viel……
Als Uhr im weitesten Sinne, kannst du vieles deklarieren!
Ich habe den Eindruck, Pommes der alte Schlumpf, will uns bewusst in eine Sackgasse führen! Und bei einer Spezialanfertigung, meinetwegen im Hinterhot zusammengebastelt, tappst du ewig im Dunklen. Kapitulieren? Da ein Ergebnis aussichtslos!
(Nur ein Beispiel dazu, ich war ja im Rohrbau beschäftigt, und der Monteur auf der Baustelle ist mit einen Problem konfrontiert, das ihm des Öfteren begegnet, was macht er? Er macht aus der Not „eine Tugend“, sprich er macht eine Sonderkonstruktion, die ihm das Arbeiten erleichtert! Und wo gibt es da eine Dokumentation darüber, nirgends! Und genau so ist es bei Pommes gezeigter „UHR“!
Hier unseren Denkapparat weiter zu strapazieren erachte ich als sinnlos!
 

Hm, ich weiss nicht... Das muss keine Einzelanfertigung sein, ich glaube das eher nicht. Ich denke, es ist eine Spezialuhr für bestimmte professionelle Zwecke (in der Industrie / Forschung / Militär etc.), die aber durchaus in kleiner Serie hergestellt worden sein kann von einem grösseren Hersteller (der dortigen Uhrenbranche).

Ich hatte vor vielen Jahren z.B. u.a. die Aufgabe, einen Pegelschreiber für die schwankende Höhe des Wasserspiegels eines Sees zu betreuen. Das Gerät war in einem Bootshaus untergebracht, über dem Wasser, er basierte auf einem mechanischen Uhrwerk und das Ganze war von einem Markenhersteller (hab vergessen von wem) gebaut worden. Da war ein grosser Styroporschwimmer, der auf der Wasseroberfläche schwamm und mit einem gelenkigen Arm verbunden war, so wie man das vom Spülkasten einer Kloschüssel kennt (als Mechanismus zum Abstellen des Wasserzulaufs bei Füllung). Beim Pegelschreiber war am Ende des Arms ein Schreibstift, der je nach Pegelhöhe nach oben und unten ging. Der Schreibstift schrieb auf eine aufrecht stehende Walze, auf die ein gradiertes Papier aufgespannt war. Zum langsamen Drehen der Walze (angebracht anstelle von Zeigern) gab es ein Uhrwerk. So konnte man die Pegelhöhe im Zeitverlauf aufzeichnen. Man musste nur wöchentlich da hingehen, die Uhr aufziehen, das Papier auf der Walze wechseln und das System neu eichen.
Wenn ich diese Uhr (die wohl kein Einzelstück war, aber eine nur winzige Serie) hier zur Aufgabe geben würde, wäre es auch fast unlösbar.

Etwas in der Art wird es sein, sehr speziell im Einsatzzweck, denke ich. 

Ich  hätte   da  auf   irgendeine   Schaltfunktion  getippt,   also  Zeitzünder   oder   so  in  die  Richtung!  

andi2 schrieb:

Hm, ich weiss nicht... Das muss keine Einzelanfertigung sein, ich glaube das eher nicht. Ich denke, es ist eine Spezialuhr für bestimmte professionelle Zwecke (in der Industrie / Forschung / Militär etc.), die aber durchaus in kleiner Serie hergestellt worden sein kann von einem grösseren Hersteller (der dortigen Uhrenbranche).


Wenn ich diese Uhr (die wohl kein Einzelstück war, aber eine nur winzige Serie) hier zur Aufgabe geben würde, wäre es auch fast unlösbar.

Etwas in der Art wird es sein, sehr speziell im Einsatzzweck, denke ich. 

Genau richtig! Du sagst es, eine für einen ganz bestimmten Zweck praktizierte Uhr, in minimalistischer Auflage.
Hier gleich ein Beispiel, eine Uhr für Schaufensterbeleuchtung, also es gibt tausend Zwecke für die man Uhrwerke einsetzen kann!

Ich mag nicht so recht an ein Einzelstück glauben. Ich denke eher, dass die Bildsuche nichts findet, weil uns Pommes ja nur ein Bild von der Rückseite gezeigt hat. Fotos von Rückseiten landen aber eher selten im Netz, wenn es da nix zu sehen gibt.

Einzelstück ist es sicherlich nicht. Das "was ist das" wurde schon industriell gefertigt.
Photos finde nicht einmal ich im Netz, obwohl mir beim Kauf gesagt wurde, um was es sich dabei handelt.

Einen Hinweis gebe ich noch, der nützt Euch aber auch nix.
Das Ankerrad weist eine Besonderheit auf, die ich noch nirgendwo gesehen habe, noch habe ich jemals was darüber gelesen.
Und es ist nicht ein "konstante Kraft-Mechanismus", und es ist auch nicht ein Prellschlägezähler, der in manchen Taubenuhren verbaut ist.

Vorstellung kommt, wie schon gesagt, erst am Ende. Ich habe ja noch viele andere russische Uhren zum Vorstellen.