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Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

14 März 2023 23:39 - 14 März 2023 23:42
#16020
Tom hat völlig recht. Das ist Tippi Hedren in dem legendären Horrorfilm 'Die Vögel'. Der Text ist ein Kinderlied, das Schulkinder singen und das man im Hintergrund hört, während Hedren auf einer Bank sitzt und raucht. Unbemerkt von ihr sammeln sich auf dem Klettergerüst des Spielplatzes immer mehr Krähen an.
Spannungsaufbau nach Art Hitchcocks:



Die Geschichte von dir, Paul, ist im Moment im Windschatten der ganzen Woke- und Meetoo-Propaganda wieder sehr populär und könnte wohl das erste sein, was in der Suchliste auftaucht, wenn man "Die Vögel" von Hitchcock sucht.
Die Arbeitsbeziehung zwischen Hedren und Hitchcock war angespannt und Hitchcock war sicher niemand, den man zum Chef haben möchte, vor allem als Schauspieler. Wie weit die Story, die Hedren verbreitet hat, bezüglich sexueller Avancen, der Wahrheit entspricht, ist übrigens unklar. Es gibt da nur Hedrens Aussage.
Dass für eine bestimmte Szene Sperlinge mit Nylonschnüren an Hedrens Kleidung befestigt wurden, ist wahr. Das wurde nicht gemacht, um Hedren zu quälen oder zu vernichten, sondern weil es erforderlich war, um diese Szene drehen zu können. Dass dabei auf die Vögel eingeschlagen wurde, wie du schreibst, ist reine Propaganda. Da möchte ich einmal ein genaues Zitat sehen und möglichst noch eine zweite Quelle, ausser der allfällligen Aussage Hedrens, dass es so gewesen ist.





Der Film ist sehr empfehlenswert, er ist einer meiner Lieblingsfilme Hitchcocks. Die Herstellung war extrem aufwendig, denn es wurden alle möglichen tricktechnischen Methoden eingesetzt. Die Schlusseinstellung, wo die ganze Landschaft mit Millionen von Vögeln bedeckt ist, die dicht an dicht auf jeder verfügbaren Fläche hocken, ist aus über 30 Einzelaufnahmen zusammengefügt.

Hier noch ein Ausschnitt mit einem grossen Vogelangriff, der die hohe Qualität des Films zeigt:

 
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 14 März 2023 23:42 von andi2.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

14 März 2023 23:51 - 14 März 2023 23:54
#16021
„Sperlinge“, dass ich nicht lache! Mit anderen Worten, Verharmlosung seiner Bösartigkeit und Perversion!
Aber lassen wir das!
Ich möchte näher auf den von Tom angedeuteten zweiten Film eingehen.
Den Titel nenne ich nicht, überlasse die Lösung jemanden anders, ich habe darüber gegoogelt.
Tom, wie bist du auf diesen Film gekommen? Was ich darüber gelesen habe, hochinteressant, skurill und genial zugleich.
Bin von dir immer wieder auf‘s neue überrascht!
Gruß Paul
Letzte Änderung: 14 März 2023 23:54 von grafkrokolinsky.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

15 März 2023 00:04
#16022
Ja, Sperlinge. Oder kannst du etwas anderes über die Herstellung der fraglichen Szene sagen. Deine Gewohnheit, alles nach Art der Bildzeitung so weit wie nur möglich aufzubauschen, geht mit auf die Nerven!

Bei dem Rätselfilm von Tom habe ich gegrübelt, zuerst ist mir nichts eingefallen, aber dann dämmerte es mir, dass es wohl Tippi Hedren war, die später, nachdem ihre Karriere schon abgeklungen war, diesen (vermutlich leicht verrückten) Filmemacher heiratete und mit ihm diesen Film drehte, wo es nur so von echten Löwen und Tigern wimmelte. Das war extrem leichtsinnig und gefährlich und wäre heute wohl absolut undenkbar, wenn man auch nur die niedrigsten Sicherheitsstandards ansetzt. War es dieser Film? Den Titel weiss ich nicht und ich habe den Film auch nie gesehen.
UTAMOH THUMO
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

15 März 2023 05:36 - 15 März 2023 05:46
#16024
Meine Antwort:
(Nachzulesen im Internet)
„Eine besondere Tortur waren die Dreharbeiten für Hauptdarstellerin Tippi Hedren. Weil Hitch den Vogelterror möglichst echt einfangen wollte, wurde die Schauspielerin für eine Szene am Ende des Films mit lebendigen Vögeln beworfen. Diese Szene wurde eine ganze Woche lang gedreht. Immer wieder hackten Vögel nach ihr. Ein Vogel verfehlte ihr linkes Auge nur knapp und verpasste ihr eine tiefe Fleischwunde. Danach erlitt sie einen Nervenzusammenbruch und wurde eine Woche krank geschrieben.“
Gruß Paul
Letzte Änderung: 15 März 2023 05:46 von grafkrokolinsky.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

16 März 2023 02:01
#16032
Nun  ja,  da  war Alfred  Hitchcock  keine  Ausnahme,  wenn  es  um  "Quälerei"   von  Tieren  und  Schauspielern  ging,   schließlich  gab es fast noch  keine  "Stunt men/ women," allerdings  wußten  die  Darsteller  meist,  daß  es  mitunter  auch  zu  Knochenbrüchen  und  Verletzungen  kommen  kann  und  akzeptierten  dies -bei  entsprechender  Gage-  eben   durchaus! 
Freilich,  in  der  heutigen  Zeit  so  nicht  mehr  denkbar,  aber,  das  war  eben  so,   es  war  eben  beileibe  nicht  alles  so  gut   in  der  so  beschriebenen und  gelobten    "guten  alten Zeit"!
Tierschutz  war  auch  noch  unbekannt,  dennoch  habe  ich  einmal  gelesen,  bei  den  "Sperlingen"  handelte  es  sich  um  wenige  dressierte  Kanarienvoegel, -Farbe  war  ja  bei  Schwarz/weiß egal-  die  per  Filmschnitt  mehrfach  dupliziert  wurden,  eine  durchaus  vorstellbare  Moeglichkeit!  Wir  hatten  lange  Jahre  lang   Voegel,  manche  waren echte  "Dorftrottel",  andere  wiederum total  gelehrig!  Wenn  ich  zum  Kanari  sagte,  "Sepp,  mach  mal  den großen  Geier",   hat  er  wild  mit  den  Flügeln  geschlagen ,  wohl  wissend,  daß  es dafür  als  Belohnung  dafür  ein oder  zwei  vorgeknackte  Hanfkoernchen  gibt,  welches  er  sonst  mühsam lange   im  Schnabel  rollen  müsste!  Eine  "Win-Win-Situation",  würde  man  heutzutage  sagen.
Das  hat  geklappt,  wenn   er  Bock  auf  Hanf  hatte!   Nach  5  Koernern  war  er dann   vermutlich   "stoned",  da  hat  ihn  das  nicht  mehr  interessiert!  Genauso  wie  vor  Publikum.  Anscheinend  sagte  er  sich, ich  bin doch nicht  euer  Clown! 

Die  Story  mit  den festgebundenen  Füßen,  das  ist  ganz  schwer  nachvollziehbar,  da  würde definitiv  kein  Vogel  normale Flugbewegungen  veranstalten,  eher  passiv  werden  und  abstürzen!  Man  sollte  halt  nicht  alles  glauben,  was so  im  Internet  steht,  weil,  dann  sind  wir  alle  per  Chem-Trails vergiftet     total  kontrolliert  und  mit  Chips  geimpft und  sonstiges....
.
Für  mich  war und  ist  Hitchcock  ein  genialer  Regisseur,  prickelnde  Spannung  mit  oft  nicht  erwarteten  Wendungen,   und,  im  Gegensatz  zu  Edgar  Wallace -  den  ich  auch  sehr  schätze-  brauchte  er  keine   zig  Toten ,  um  Spannung  zu  erzeugen.
Für  "Daktari"  wurde  der  Loewe  mit  Narkotika  behandelt,  bei  den  ganzen  Western  ,  die  es in  USA   am  Fließband  gab,  brachen  sich  hunderte Pferde  die  Läufe,  wurden  danach  eingeschläfert !
Heutzutage  dreht  man  Bewegungen  einer  Person  und  setzt  die   per  Bildbearbeitung  und  PC  realitätsnah in´s  Bild  ein,  da  braucht  man  keine  Stuntmen/women  mehr!
Einerseits toll, tut  keinem  weh,  andererseits  werden  die  Darsteller  arbeitslos.....
Sorry,  war  ein  wenig  OT  dabei,  musste  aber  sein!

 
Gruß Fritz
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

16 März 2023 07:48
#16034
Ich denke auch, dass solche Sachen - Übergriffigkeit von Regisseuren und Tierquälerei in Filmen - ein schwieriges Thema sind. Nach der Weinstein-Affäre und MeToo ist das Thema Mißbrauch in den Fokus gerückt, was selbstverständlich vollkommen richtig und auch notwendig ist. Was früher grinsend unter dem Thema "Besetzungscouch" abgetan wurde, sollte man heutzutage als das benennen, was es ist, nämlich Machtmißbrauch und sexuelle Nötigung bis hin zur Vergewaltigung.

Da aber in der Regel außer dem Regisseur und dem mutmaßlichen Opfer niemand anderes zugegen war, der die Tat(en) bezeugen könnte, sollte man eventuelle Vorwürfe diesbezüglich mit der notwendigen Vorsicht betrachten. Fest steht zumindest - und das hat Hitchcock ja auch in Interviews eingeräumt - dass er von Blondinen fasziniert war, was sich im Laufe der Jahre zu einer Obsession steigerte. Fest steht auch, dass es zum Zerwürfnis zwischen Tippi Hedren und Hitchcock kam. Inwieweit eine Übergriffigkeit Grund für den Bruch war, kann niemand mit Bestimmtheit sagen.

Tippi Hedren spielte übrigens 18 Jahre nach "Die Vögel" erneut in einem spektakulären Film mit, in dem Tiere eine zentrale Rolle übernahmen. Zusammen mit ihrem damaligen Mann Noel Marschall - der auch für Drehbuch, Regie und Produktion verantwortlich zeichnete - sowie ihrer Tochter Melanie Griffith (Ex-Ehefrau von Don Johnson und Mutter von Dakota Johnson) spielte sie in dem Film "Roar – Die Löwen sind los" mit. Obwohl der Film an der Kinokasse floppte, gilt er heute als einmalig unter den Tierfilmen. Die Tiere im Film (Löwen, Leoparden, Tiger, Jaguare und Pumas) sind tatsächlich nicht gezähmt, sondern lediglich an Menschen gewöhnt. Die Tiere lebten auch tatsächlich auf der dort gezeigten Ranch zusammen.

Die Produktion muss chaotisch gewesen sein. Ich habe kürzlich noch eine Dokumentation über den "gefährlichsten Film der Welt" gesehen. Noel Marshall trug bei den Drehs immer wieder Fleischwunden davon, auch andere Darsteller blieben nicht verschont. Kameramann Jan de Bont (u.a. " Die unglaubliche Entführung der verrückten Mrs. Stone", "Stirb langsam", Jagd auf roter Oktober") wurde sogar skalpiert, als er sich für eine besonders spektakuläre Einstellung in einer Grube unter einer Matte verbarg und ein neugieriger Löwe ihn dort entdeckte und die Matte anhob, wobei er leider auch die Kopfhaut von Jan erwischte.

Leider starben auch einige der Raubtiere an einer Virusinfektion, die sich am Drehort verbreitete. Tippi Hedren gründete zwei Jahre nach dem Film die "Roar Foundation", übernahm die Ranch mit alle den Tieren und wandelte sie in ein Privatreservat für Großkatzen um, wo sie seitdem auch zusammen mit den Miezen lebt.
“There is more stupidity than hydrogen in the universe, and it has a longer shelf life.”
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

16 März 2023 12:31
#16037
Ich finde es immer schwer, solche Berichte von Vorfällen bei Dreharbeiten zu diskutieren, vor allem wenn nur Aussagen der einen Seite vorhanden sind und sich die die andere Seite nicht dazu geäussert hat. Wenn das Thema dann auch noch gezielt als Moralkeule gebraucht wird, wo die Sichtweise der einen Seite wie eine feststehende Tatsache dargestellt wird ("Er wollte Tippi Hedren vernichten! Warum? Weil sie seine sexuellen Begierden nicht erfüllte!"), gespickt mit möglichst deftigen Ausdrücken ("Mieses, dreckiges Schwein, (die Schweine mögen mir verzeihen) gemeint ist Alfred Hitchcock!"), wird es noch schwieriger.
Wenn man dagegen hält, auch weil der Einwurf wie ein gezieltes Störfeuer wirkt, um den laufenden Fluss des Threads abzuwürgen, geht man in die aufgestellte Falle. Dann heisst es "Mit anderen Worten, Verharmlosung seiner Bösartigkeit und Perversion!" Dann wird man in die Ecke derer gestellt, die Machtmissbrauch und sexuelle Nötigung gutheissen.
Gleichzeitig bietet sich die Gelegenheit, sich selbst als integeren Gutmenschen herauszustreichen, der demjenigen, der nicht der eigenen Sichtweise folgt, moralisch überlegen ist.

Das ist die Schattenseite der Meetoo-Debatte, die natürlich zunächst wichtig und notwendig war, um erhebliche Missstände in der Filmbranche (Besetzungscouch etc.) endlich zu beseitigen. Das gleiche passierte auch bei anderen Themen wie etwa der "kulturellen Aneignung" (Blackfacing, Rastalocken etc.)
Das Problem dabei ist, dass im Windschatten einer zunächst angemessenen Debatte kurz darauf allerlei Fanatiker auftauchen, alte Geschichten ausgraben, Dinge aufbauschen, die vorher niemanden gestört haben und zum Ziel haben, bestimmte Filme, Bücher, Bilder, Kleider, Frisuren und Musik zu brandmarken und möglichst der weiteren Verfügbarkeit zu entziehen. Meiner persönlichen Meinung nach, wird im Moment weit über das Ziel hinaus geschossen. Bücher werden umgeschrieben (z.B. Roald Dahl, Otfried Preussler), Filme werden nicht mehr im TV gezeigt (die deutschen Karl-May-Winnetou-Verfilmungen), Musikgruppen werden von Veranstaltungen ausgeladen, weil Weisse keinen Reggae spielen oder Rastalocken tragen dürfen.
Diese 'Cancel-Culture' betrachte ich mit grosser Sorge.

Die Dreharbeiten von 'Die Vögel' (1963) wurden damals schon von einer Tierschutzorganisation überwacht. Es wären mir bezüglich dieses Films keine Vorwürfe der Tierquälerei bekannt. Für mehrere Szenen wurden Vögel mit Schnüren an der Kleidung der Darsteller befestigt. Man kann das z.B. in dem Ausschnitt mit dem grossen Möwenangriff auf die Tankstelle sehen, wenn ein Mann sein Auto in den Klumpen brennender Fahrzeuge setzt und dann zu Fuss flüchtet, wobei eine flatternde Möwe sich an seinem Nacken festzukrallen scheint, sowie bei dem Mann, der kurz an der Aussenseite der Telefonzelle auftaucht und von mehreren Möwen attackiert wird.
In einer anderen Szene kommt ein grosser Schwarm Sperlinge durch den Kamin ins Wohnzimmer und attackiert die Personen in dem Raum. Hier wurden mehrere kleine Vögel (Sperlinge oder gefärbte Kanarienvögel) ebenfalls mit Schnüren an der Kleidung von Tippi Hedren und Jessica Tandy festgebunden.
Dann gab es noch eine Szene, wo Tippi Hedren mit einer Taschenlampe den Dachboden betritt. Durch ein grosses Loch im Dach sind Möwen eingedrungen und stürzen sich, aufgescheucht durch das Taschenlampenlicht, auf Hedren. Die Dreharbeiten für diese Szene dauerten tagelang und u.a. wurden dabei von Helfern flatternde Möwen auf Hedren geworfen. Die Darstellerin war danach so entnervt, dass sie eine Woche krankgeschrieben wurde und z.B. die Einstellung, wo sie die Treppe heruntergetragen wurde, mit einem Double gedreht werden musste. Dass Hitchcock die Dreharbeiten der Szene extra so angelegt hatte und in die Länge zog, um Hedren zu schaden, klingt unglaubwürdig.
Der Dreh der vergleichbaren Duschszene in 'Psycho' (1960) dauerte etwa eine Woche, im Film sind das ca. 2 Minuten. Um die Entstehung dieser Szene ranken sich erfundene Geschichten zur Diffamierung Hitchcocks:
Über die Jahre haben sich zahlreiche Mythen und Anekdoten um die legendäre Szene gebildet, die sich als falsch herausgestellt haben. So wurde beispielsweise lange Zeit behauptet, Hitchcock habe plötzlich eiskaltes Wasser durch die Dusche laufen lassen, um Janet Leighs Schrei möglichst realistisch klingen zu lassen. Ein anderes Gerücht besagt, dass Leigh bis zuletzt nichts vom Verlauf der Szene gewusst haben soll und völlig unvorbereitet war.
Wikipedia: Psycho 1960
UTAMOH THUMO
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

16 März 2023 14:44
#16038
Da habe ich mich also nicht getäuscht. Ich hatte über die unglaublichen Dreharbeiten gelesen, aber ganz vergessen, dass das Tippi Hedren war. Der Film ist legendär und etwas in der Art wird wohl nie mehr wiederholt werden. Schon deshalb, weil man wohl kaum jemanden finden würde, der sich als potentielles Löwenfutter zur Verfügung stellen würde.

Roar / Roar, die Löwen sind los
USA 1981, Buch / Regie / Produktion (et al.): Noel Marshall


Tippi Hedren (1974) mit ihrem als Haustier gehaltenen Gepard


Werbung für den Film. Das ist der skalpierte Kameramann, von dem Tom schon berichtet hat.

Szenenbilder:



UTAMOH THUMO

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

16 März 2023 20:03
#16045
Mit dem Zombie-Thema bin ich übrigens fertig. Es gibt unzählige Zombiefilme, so könnte man da also noch endlos weitermachen. Aber ich bin wie Tom eigentlich kein grosser Fan des Genres. Mein Lieblings-Zombiefilm ist eine Zombie-Satire wie "Shaun of the Dead" und zwar "Planet Terror" (2007, USA) von Robert Rodriguez (ursprünglich Teil des Double-Features "Grindhouse" von Rodriguez / Tarantino). Bis vor kurzem fand man ihn auf Youtube und ich hätte hier gern den Link geteilt, aber wie es scheint wurde der Film entfernt. Schade.

Wenn man sich noch weitere historische Zombiefilme auf Youtube anschauen will, findet man z.B.
'Revenge of the Zombies' (1943 USA)
Ein ziemlisch trashiger Anti-Nazi-Propagandafilm, wo ein Nazi-Wissenschaftler (John Carradine) in den USA eine Armee willenloser Nazi-Zombies erschaffen will, um die USA von innen zu erobern. (youtube.com/watch?v=Su0xWgGTU2g)
'I Walked with a Zombie' (1943 USA)
Hier wird der Zombie (eine Frau) als tragische, bemitleidenswerte Figur dargestellt. (youtube.com/watch?v=Su0xWgGTU2g), deutsch synchronisiert.

Ich habe bald schon etwas anderes, bin gerade am vorbereiten.
Damit es hier nicht so Hollywood-lastig wird und damit es auch mal um etwas in deutscher Sprache geht, gibt es deutsches Kulturgut vom besten.
Demnächst in diesem Theater...
UTAMOH THUMO

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 12:00 - 18 März 2023 12:02
#16055
So, zum Wochenende gibt es ein neues Filmrätsel.
Es handelt sich um eine Fernsehproduktion für die deutsche ARD und um die Verfilmung eines epischen Romans eines der prominentesten deutschen Schriftsteller. Die Verfilmung, die sich eng an die Vorlage hielt,  wurde in 11 Teilen ausgestrahlt, jeder ca. eine Stunde lang und 11 Teile hat auch das Buch.

Es wird der schleichende Niedergang einer reichen Kaufmannsfamilie in einer deutschen Hansestadt über 4 Generationen geschildert. Die Geschichte war eng angelehnt an die Historie der Familie des Autors, der später dafür den Literaturnobelpreis erhielt. Viele der Romanfiguren konnten als reale Personen aus der Verwandtschaft des Autors entschlüsselt werden, einzelne von ihnen waren nicht begeistert von der Darstellung ihrer Person ("Traurig der Vogel, der sein eigenes Nest beschmutzt."). Der Roman, der um 1900 fertiggestelllt wurde, spielt in den Jahren zwischen 1835 und 1877 und schildert ein Sitten- und Gesellschaftsbild des 19. Jahrhunderts.

Epische Familiengeschichten waren in den 80er Jahren sehr populär. Es gab 2 deutsche, sehr erfolgreiche Serien: "Diese Drombuschs" und "Ich heirate eine Familie", sowie die US-Seifenopern "Dallas", "Denver Clan" und "Falcon Crest" und den deutschen Abklatsch "Das Erbe der Guldenburgs".
Die Romanverfilmung, nach der ich frage, ist noch etwas älter und bietet ein unterhaltsames Familenepos auf wesentlich höherem Niveau.

Die Serie wurde mit grossem Aufwand und Liebe zum Detail hergestellt und zeigt den Wandel der Mode zwischen den 1830ern und 1870ern, bei Kleidern und Frisuren, Ausstattungsgegenständen wie Schreibutensilien, und Architektur und Raumausstattung - das ist alles sehr opulent und stimmig - da wurde nicht gespart oder gepfuscht. Die Darsteller sind ausnahmslos hervorragend besetzt und die Serie gehört zum Besten, was das deutsche Fernsehen je hervorgebracht hat.

Das Rätsel ist nicht sehr schwer. Wie heisst die Serie bzw. der Roman und wie heisst der Autor?











UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 18 März 2023 12:02 von andi2.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 16:43 - 18 März 2023 16:44
#16057
So, zum Wochenende gibt es ein neues Filmrätsel.
Es handelt sich um eine Fernsehproduktion für die deutsche ARD und um die Verfilmung eines epischen Romans eines der prominentesten deutschen Schriftsteller. Die Verfilmung, die sich eng an die Vorlage hielt,  wurde in 11 Teilen ausgestrahlt, jeder ca. eine Stunde lang und 11 Teile hat auch das Buch.
 
Hach verdammt. Obwohl ich Ende der 80er alle Teiler der Verfilmung gesehen hab, wollte mir ums Verrecken nicht mehr der Titel von Buch und Verfimung einfallen und ich musste tatsächlich googeln. Ja, die Verfilmung war toll, allein die opulenten Kostüme und die Requisiten.
Es gab 2 deutsche, sehr erfolgreiche Serien: "Diese Drombuschs" und  [...]
Kleines Detail am Rande: Eine Schauspielerin spielte sowohl in der hier gesuchten Verfilmung (da war sie noch recht jung) als auch in den "Drombuschs" mit. So, jetzt müsste es aber funken :)
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― Frank Zappa
Letzte Änderung: 18 März 2023 16:44 von Ratman.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 18:02
#16058
Das war Marion Kracht, die in dieser Serie spielte, aber nur eine ziemlich kleine Rolle und eine durchgehende grosse Rolle bei den Drombuschs hatte. Ich glaube, der Auftritt in der fraglichen Serie war ihr erster Fernsehauftritt. Sie spielte eine der Hauptfiguren als junges Mädchen. Wenn ich nicht gerade alles mögliche über die Verfilmung gelesen hätte, wäre ich wohl nicht auf den Namen gekommen.
Auch sonst bietet die Serie ein Wiedersehen mit vielen profilierten Schauspielern, die meisten schon tot, wie etwa Carl Raddatz, Martin Benrath, Ruth Leuwerik, Michael Degen, Klaus Schwarzkopf und vielen anderen...
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 19:21
#16059
Ich würde auf Thomas Manns die Buddenbrooks tippen.
Habe ich aber leider nicht gesehen war hier nicht im TV.

Gruß
Karl
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 19:47 - 18 März 2023 19:48
#16060
Das stimmt, Karl! Es ist die TV-Verfilmung "Die Buddenbrooks" des Romans "Buddenbrooks" von Thomas Mann.

'Die Buddenbrooks'
BRD 1979, Regie Franz Peter Wirth, Buch: Bernd Rhotert nach dem Roman von Thomas Mann

Die Serie stammt von 1979 und da wurde sie auch erstmals ausgestrahlt. Danach gab es zwar noch Wiederholungen, aber seit vielen Jahren sahen die Programmverantwortlichen keine Veranlassung mehr, dieses TV-Highlight den Zuschauern wieder einmal vorzuführen, das ja mit Fernsehgebühren finanziert wurde und damit eigentlich der Öffentlichkeit gehört. Das ist leider kein Einzelfall, sondern betrifft auch andere teure und gute Produktionen mit Gebührengeldern. Wer heute "Die Buddenbrooks noch einmal sehen möchte, muss die DVD-Box (4 DVDs) kaufen.
Statt dessen wurde der Roman 2008 noch einmal mit Gebührengeldern der deutschen TV-Zuschauer durch Heinrich Breloer (Regie / Buch et al.) verfilmt. So gut und empfehlenswert die Inszenierung Wirths von 1979 ist, so schlecht, lachhaft und überflüssig ist die von Breloer von 2008.
Ich werde gleich noch etwas näher darauf eingehen und v.a. den Film von Wirth noch richtig würdigen, aber ich muss zuerst noch etwas anderes erledigen.

PS: @Karl: Wo wohnst du denn, dass du das deutsche TV nicht empfangen kannst, wenn ich fragen darf?
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 18 März 2023 19:48 von andi2.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 19:53
#16061
In Leipzig und für West TV sehr ungünstig gelegen

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 19:58 - 18 März 2023 20:48
#16062
Ach ja, das war ja damals so... Ich glaube mich zu erinnern, dass dieses Gebiet ohne West-TV in der DDR das 'Tal der Ahnungslosen' genannt wurde.
UTAMOH THUMO
Letzte Änderung: 18 März 2023 20:48 von andi2.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

18 März 2023 22:08 - 18 März 2023 22:31
#16063
Hier noch einige Bilder aus den Buddenbrooks von 1979. Da man nicht so spektakuläre Szenenfotos machen kann, habe ich Portraiteinstellungen der einzelnen Rollen gewählt.


Die Geschichte zieht sich durch vier Generationen der Lübecker Kaufmannsfamilie Buddenbrook und beginnt mit dem Einweihungsfest des neuen repräsentativen Hauses um 1835. Das Oberhaupt der Familie, der alte Johann Buddenbrook senior (Carl Raddatz, rechts) zeigt noch Relikte der Kultur des 18. Jahrhunderts, er redet ein Deutsch, das von Küstenplatt gefärbt und von französischen Ausdrücken durchzogen ist, manchmal wechselt er auch ganz zu Französisch. Er spielt gelegentlich Querflöte wie der alte Fritz und ist ein Anhänger der Philosophie der Aufklärung, zur Religion hält er spöttische Distanz und einfacher Volksglaube ist ihm ein Gräuel. Bald legt er die Führung der Firma in die Hände seines Sohnes und zieht sich zurück, "Johann Buddenbrook zeichnet nicht mehr".


Sein Sohn Johann "Jean" Buddenbrook junior (Martin Benrath), Honorarkonsul der Niederlande, ist von pietistischer Frömmigkeit, aber auch, wie sein Vater, ein tüchtiger Kaufmann. Aber er fällt auf einen finanziell unsoliden Hochstapler herein, den widerlich schleimigen Bendix Grünlich (sehr gut gespielt von Michael Degen), der um die Hand seiner Tochter Antonie "Toni" wirbt.


Toni Buddenbrook (Reinhild Solf, links) durchschaut zwar den berechnenden Schmeichler Grünlich (Michael Degen, rechts) mit dem "goldgelben Backenbart" und kann ihn nicht ausstehen, aber weil ihr Vater und Mutter und ihre ganze Umgebung gut zureden, lässt sie sich schliesslich zu der vermeintlich "guten Partie" überreden und heiratet ihn ("Schliesslich bleibe ich doch in den ersten Kreisen").

Die grosse Mitgift, um die es Grünlch bei der Sache ging, ermöglicht es ihm zunächst, seinen verschwenderischen Lebensstil fortzuführen. Schon wenige Jahre danach ist er aber endgültig pleite. Johann Buddenbrook weigert sich, die Schulden Grünlichs zu decken ("Fassen Sie sich. Beten Sie!").


Sein Hauptgläubiger, der Bankier Kesselmeyer hat zwar nur einen kurzen Auftritt, aber er wird von Klaus Schwarzkopf mit einer solchen hysterischen Boshaftigkeit gespielt, dass es eine Freude ist. Es ist sehr aufschlussreich, dieses schauspielerische Kabinettstückchen einmal mit dem Kesselmeyer (Sylvester Groth) in Breloers lahmer Inszenierung von 2008 zu vergleichen, dazwischen liegen Welten, ebenso ist es beim Grünlich beider Inszenierungen. Das kann man nicht den Schauspielern anlasten, die es wohl besser könnten, sondern es liegt an der schlechten Regie.

Toni kehrt als geschiedene Frau ins Haus der Familie zurück. Bald darauf stirbt Jean Buddenbrook ganz plötzlich und unerwartet an einem Schlaganfall.


Seine Frau Elisabeth "Betsy" (Ruth Leuwerik), von allen nur die Konsulin genannt, überlebt ihn um Jahrzehnte. Ihre Frömmigkeit steigert sich immer mehr zur Frömmlerei. Ständig sind irgendwelche Betschwestern und -Brüder im Haus, wo die Konsulin Hausandachten abhält und dabei auf dem Harmonium spielt. Sie ist von der Würde ihres vornehmen Standes ganz durchdrungen. Man hätte keine Bessere für diese Rolle finden können, als die Leuwerik, der die Arroganz aus allen Poren dringt ("Zieh die Vorhänge zu. Das ist das Volk.")

To be continued...
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Letzte Änderung: 18 März 2023 22:31 von andi2.
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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

19 März 2023 16:36 - 19 März 2023 18:01
#16068
Nach dem plötzlichen Tod seines Vaters ist sein ältester Sohn Thomas (Volker Kraeft) gezwungen, den Vorsitz der Firma zu übernehmen und als neues Familienoberhaupt zu fungieren.


Mit nie erlahmender Disziplin gibt sich der ehrgeizige und ständig rauchende Thomas ganz der Arbeit hin. Er achtet sehr auf eine tadellose Haltung und eine makellose äussere Erscheinung, ist immer wie aus dem Ei gepellt und wechselt mehrmals am Tag die Kleider. Bals übernimmt er auch wieder, wie schon sein Vater, das niederländische Honorarkonsulat.
Es ist ein grosser Triumph, als er seinen ewigen Rivalen Hermann Hagenström übertrumpft und auch zum Senator gewählt wird und wie sein Vater in den Senat der Stadt einzieht.


Er heiratet die elegische Gerda Arnoldsen (Noelle Chatelet) aus Amsterdam, die nie zu altern scheint und wie ein ätherisches, der Welt entrücktes Wesen wirkt. Sie spielt täglich stundenlang die Geige, lebt ganz für die Musik und schwärmt für die als revolutionär geltenden Kompositionen Richard Wagners.
Der unmusische Thomas kann ihr in diese Welt nicht folgen und fühlt sich einsam und ausgeschlossen, was er mit noch mehr Arbeit kompensiert. Er lässt ein prachtvolles neues, noch grösseres Haus im modernen Gründerzeitstil erbauen, die Räume hoch wie Tennishallen, mit Stahlskelett-Treppenhäusern und Türen mit Scheiben aus kunstvoll geätztem Glas.
Als Gerda und Thomas endlich ein Sohn geboren wird, der ersehnte Stammhalter, scheint die Zukunft gesichert. Aber der kleine Hanno will nicht recht gedeihen.


Thomas' jüngerer Bruder Christian (Gerd Böckmann) ist das schwarze Schaf der Familie. Für den Kaufmannsberuf und für Arbeit im allgemeinen hat er kein Interesse ("Ich kann es nun nicht mehr!"), geht lieber in den Club und ins Theater, von dem er besessen ist und treibt sich mit Schauspielern und anderem, nicht standesgemässem Umgang herum. Um die Familie nicht weiter zu kompromittieren, wird er in Kontors von Geschäftspartnern in London und Valparaiso untergebracht. 
Als er später nach Lübeck zurückkehrt, nimmt ihn Thomas ins Kontor der Firma auf.


Doch Christian, der als Hypochonder an einer geheimnisvollen Krankheit zu leiden glaubt - alle seine Nerven auf der einen Seite seien zu kurz - blamiert die Firma und Familie durch sein untragbares, undiszipliniertes Verhalten. Als er in der Öffentlichkeit den Spruch tut, eigentlich und bei Lichte besehen sei doch jeder Geschäftsmann ein Gauner, und die Firma Buddenbrook damit zum Gespött macht, zwingt ihn Thomas, Lübeck abermals zu verlassen.


Die geschiedene Toni lernt bei einem Besuch in München den Hopfenhändler Alois Permaneder kennen. Sie sieht eine Chance, die Schmach der Scheidung durch eine neue Heirat zu tilgen, heiratet ihn und zieht mit ihrer Tochter Erika aus der früheren Ehe mit Grünlich nach München. Aber die Verbindung hält nicht und so trifft irgendwann die völlig in Tränen aufgelöste Toni wieder mit Erika unangemeldet und unerwartet in Lübeck ein. Permaneder sei „ein Mann ohne Ehrgeiz, ohne Streben, ohne Ziele“, habe sich mit der Mitgift zur Ruhe gesetzt und dann auch noch Techtetlmechtel mit dem Hauspersonal angefangen. Aber am schlimmsten sei das Wort gewesen, das er ihr nachgerufen habe. Dieses unerhörte Wort preiszugeben, weigert sich Toni lange Zeit. Erst später wird es bekannt: "Sauluader, dreckats!" hatte er sie genannt.
Und so lebt Toni, geschiedene Grünlich, geschiedene Permaneder, wieder im Elternhaus in Lübeck.

To be continued...
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Letzte Änderung: 19 März 2023 18:01 von andi2.

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

19 März 2023 19:27
#16069
Die wichtigsten Personen habe ich vorgestellt und auch schon manches aus der Handlung verraten. Ich will nun nicht den ganzen Inhalt hier wiedergeben, denn es ist einfach zu viel und wer sich dafür interessiert, soll es sich lieber selbst ansehen.

Dazu müsste man sich nicht einmal die DVDs besorgen, denn das Fernsehspiel wurde in 3 Teilen auf Youtube hochgeladen. Nur leider ist im ersten Teil ab der zweiten Hälfte Ton und Bild nicht mehr synchron, und dadurch quasi unbrauchbar.
Trotzdem teile ich hier mal die Links, für einen ersten Eindruck ist es gut genug.


Erster Teil: Bild und Ton etwa ab der Hälfte nicht synchron
UTAMOH THUMO

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Re: Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

19 März 2023 19:30
#16070


Zweiter Teil, Bild und Ton gut.
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