Gute Filme, Filmszenen zum Raten, kurz: alles über Film

andi2 schrieb:

@Ratman: 
Taugt denn die Fernsehserie was? Das Berlin der Weimarer Republik ist ja sehr in Mode im Moment durch die wirklich gute Serie "Babylon Berlin"
 

Da muss ich passen. Ich habe nur darüber gelesen, aber gesehen habe ich sie nicht

Hier mal eine Filmempfehlung ohne Rätsel:

What Ever Happened to Aunt Alice? / Eine Witwe mordet leise (doofer Titel) (USA 1969)


Darf ich vorstellen: Das ist Mrs. Marrable. Sie lebt sehr abgelegen in einem Haus in der Wüste seitdem sie Witwe geworden ist. Sie raucht recht viel und trinkt auch gern ein Gläschen.


Leider hat sie Pech mit ihren Haushälterinnen. Keine von ihnen bleibt sehr lange. Auch die gute Mrs. Tinsley verschwindet bald.

Wie gut, dass sich die tüchtige Mrs. Dimmick als neue Haushälterin bewirbt. Ob sie die Stelle wohl bekommt?






Mrs. Marrable hat einen schönen Garten, ihr ganzer Stolz. Vor allem ihre Pinien, die pflanzt sie immer selbst. Jeder weiss, Mrs. Marrable hat einen grünen Daumen. Ach ja -und eine neue Haushälterin.
Doch leider zieht in das leere Haus nebenan eine neue Nachbarin ein. Die ist zwar sehr jung, blond und hübsch, aber Mrs. Marrable gefällt das trotzdem nicht, die will ihre Ruhe. Und dann hat die Neue auch noch einen kleinen Jungen und einen Hund. Und der wagt es doch tatsächlich, im Garten zu graben.

Get that dog out of my garden at once!




Zur Einordnung des Films:
Im Jahr 1962 entstand unter der Regie von Robert Aldrich der legendäre Psycho-Horrorthriller
'What ever happened to Baby Jane'
mit Bette Davis und Joan Crawford, den beiden Hollywood-Diven, die sich im wahren Leben hassten wie die Pest.
(Davis über Crawford: "Ich würde nicht mal auf sie pissen, wenn sie in Flammen steht" / "Über Tote soll man nur Gutes sagen. Joan Crawford ist tot. Gut.")
Der Film war sehr erfolgreich und begründete eine neue Art von Filmen. In den USA gibt es Namen für diese Filmgattung, die man etwa mit 'Alte-verrückte-Weiber-Thriller' übersetzen kann.
Was man braucht, sind mindestens zwei alte Schlachtrösser der Schauspielerei, möglichst Diven, die sich dann im Film ein effektvolles Duell liefern.

In diesem Fall waren das Geraldine Page (Mrs. Marrable) und Ruth Gordon (Mrs. Dimmick).
Der Film wurde durch die Aldrich-Studios produziert. Robert Aldrich fungierte als Produzent, gab aber die Regie an Lee H. Katzin weiter

Der Film wird oft mit den beiden Filmen, bei denen Aldrich selbst Regie führte (What ever happened to Baby Jane / Hush Hush, Sweet Charlotte), zu einer Trilogie der Aldrich-Altweiber-Horrorthriller zusammengefasst. Robert Aldrich führte Regie bei dem Film "Flight of the Phoenix", den wir weiter vorn hatten.

Aus heutiger Sicht würde man den Film nicht als Horrorthriller, sondern eher als eine makabre Kriminalkomödie sehen. Das Drehbuch hat Schwächen, aber die schauspielerischen Darstellungen durch Page und Gordon sind sehr sehenswert und unterhaltsam.

Hier der Link zum Film bei Youtube. Das ist die US-englische Originalfassung in sehr guter Bildqualität.



Die Jungs, die das gepostet haben, haben sich dazu entschlossen, den Film an- und abzumoderieren. Der Film startet bei min 2:34.
Leider gibt es in der Mitte eine Zwischenmoderation, was man sich hätte sparen können. Der Film geht danach weiter bei min 59:05

Und hier noch ein Kurzfilm mit Kultcharakter.

Ein Sicherheitslehrfilm für Gabelstaplerfahrer im typischen altbacken-doofen Stil solcher Lehrfilme, die üblicherweise bei Lehrgängen vorgeführt werden. Dieser hat es als Vorfilm ins Kino geschafft. Lasst euch überraschen, wenn ihr ihn noch nicht kennt.
de.wikipedia.org/wiki/Staplerfahrer_Klau...Der_erste_Arbeitstag

"Staplerfahrer Klaus - der erste Arbeitstag"
D, 2000

Der Film ist ca. 10 min lang, danach noch Bonusmaterial von den Dreharbeiten. Die Bildqualität ist gut, die Tonqualität leider ziemlich schlecht (vor allem leise), also am besten Lautsprecher oder Kopfhörer...

Hier der Film mit besserem Ton, dafür ist die Bildqualität ziemlich besch...eiden.

Staplerfahrer Klaus hatten wir zwar HIER schon mal, macht aber nix, der ist immer wieder gut 

"What ever happened to Aunt Alice" erinnert mich ein klein wenig an "Mord Im Pfarrhaus" (Originaltitel "Keeping Mum") mit Rowan Atkinson, Kristin Scott Thomas, Maggie Smith und Patrick Swayze
 

Nachdem heute der erste Advent ist, und viele ihr Heim festlich schmücken, von mir auch etwas diesbezügliches:
(Den ganzen Text bitte nicht zu ernst nehmen.)

Es gab mal zwei verrückte Hausbesitzer. Je mehr das Fest näher kam, umsomehr flippten die beiden aus!
Ihre Weihnachtsillumination in Form von beleuchteten Girlanden, Renntiere, Bäume, Hauswänden, Fenstern, kurz gesagt, alles wo man einigermaßen an Lichter etwas anbringen konnte, wurde es ausgeführt! Hatte der eine wieder etwas diesbezügliches installiert, so wurde es prompt vom Nachbar übertroffen. Am Ende reichte die Kapizität des zuständigen E-Werkes nicht mehr aus. Prompt errichtete jeder sein eigenes Kraftwerk. Die Beleuchtungsstärke nahm immer mehr zu, Astronauten und Kosmonauten, brauchten keine Navigation mehr, ihr Heimatplanet überstrahlte die hellsten Fixsterne. Selbst von den doch sehr weit entfernten Marsbewohnern kamen immer mehr Beschwerden, war es doch fast unmöglich bei der von der Erde ausgestrahlten Helligkeit nachts zu schlafen!
Ich selbst bin diesbezüglich ein Feind vom Internet, um da nachzuschauen, um was für einen Filmtitel es sich handelt, weis nur noch der Hauptdarsteller war ein kleines, agiles Männeken, kenne ungefähr den Namen noch, setzt sich aus mehreren Teilen zusammen.(?)
Also, auf ihr Filmfreunde, oder Kinofreunde, wer weis was, oder kennt den Film?
 

Hallo Paul,
Deine Inhaltsangabe passt zu
"Blendende Weihnachten" / "Deck the Halls" (2006)
mit Danny de Vito (kleines agiles Männchen) und Matthew Broderick als Nachbarn. Ich habe den Film nicht gesehen, aber das klingt interessant. Krieg zwischen Nachbarn ist immer ein gutes Filmthema.
Gruss Andi

Ich kann gerade kein Szenenbild einfügen, weil ich nur das Handy habe, damit bekomme ich das nicht hin, also morgen, bzw. ich suche eine Zusammenfassung mit Bild, mal sehen...

Danke, alles richtig!
Habe selbst nicht mehr alles gewusst dazu.

Schön dass es der gesuchte Film war! Wenn dir das Thema gefällt, habe ich noch einen Tipp:

"Die verrückten Nachbarn" / "Neighbors" (1981)
mit John Belushi und Dan Aykroyd

Die beiden Schauspieler hatten ein Jahr davor einen Riesenerfolg mit "Blues Brothers". Also spielten sie gleich wieder zusammen als Komikerduo. Das ist Belushis letzter Film, er starb kurz nach der Premiere.
Ich finde den Film sehr lustig.

de.m.wikipedia.org/wiki/Die_verr%C3%BCckten_Nachbarn  

Da hast du mich jetzt auch auf eine gute Idee gebracht: Thema Weihnachtsfilme (und auch Winterfilme). Da muss ich jetzt mal nächsten ein paar hier posten, passend zur Jahreszeit. Halloween hab ich ja leider schon verschlafen, da hätte ich einige gehabt...

Ein kleines Rätsel für zwischendurch:

Gute Ideen werden ja gern wiederholt. Wer den Film "Schtonk!" (D 1992) über die gefälschten Hitlertagebücher gesehen hat, kann sich sicher an den Anfang erinnern: Berlin liegt unter schwerem Beschuss, Bomben, Maschinengewehrsalven, totale Zerstörung. Und dazu läuft Zara Leander "Davon geht die Welt nicht unter"



Die Idee ist "geklaut". Es gab vorher einen anderen Film, der Weltuntergang als Satire. Am Ende sieht man eine Serie von nuklearen Explosionen und dazu läuft dieses Lied:



Wie heisst der Film?
Google ist in diesem Fall verboten, denn mit dem Namen der Sängerin oder dem Titel findet man ihn sofort.
Der Film ist von einem Meisterregisseur und sehr empfehlenswert.

andi2 schrieb:

Wie heisst der Film?
Google ist in diesem Fall verboten, denn mit dem Namen der Sängerin oder dem Titel findet man ihn sofort.
Der Film ist von einem Meisterregisseur und sehr empfehlenswert.

Ich musste tatsächlich Google bemühen und zu meiner Schande gestehen, den Film nur dem Namen nach zu kennen 
Was ich bisher auch nicht wusste: Der Song Vera vom Album "The Wall" ist nach Dame Vera Lynn benannt. Im Text heißt es:

Does anybody here remember Vera Lynn?
Remember how she said that
We would meet again, some sunny day

Das mit "Vera" wusste ich auch nicht. Im UK ist Vera Lynn eine Ikone, dieses Lied war während des 2. Weltkriegs sehr populär als Durchhalteappell und Mutmacher. 
Auch der Regisseur, der es für seine Weltuntergangssatire benutzte, ist Brite.

Ich gebe noch eine Hilfe. Peter Sellers spielte in dem Film drei Rollen:

Den Präsidenten der USA


Einen britischen NATO-Verbindungsoffizier bei der US-Air-Force


Den Chefwissenschaftler des US-Waffenprogramms und wissenschaftlichen Berater der US-Regierung, direkt nach dem Krieg aus Deutschland in die USA geholt (das zielt auf Wernher v. Braun und andere weissgewaschene Kriegsverbrecher)

Viele Szenen spielen in dem geheimen unterirdischen 'War Room' des Weissen Hauses, wo sich die politische und militärische Führung der USA im Fall eines drohenden Krieges verschanzt. Als der neu gewählte US-Präsident Ronald Reagan (von Beruf Schauspieler) durch das Weisse Haus geführt wurde, verlangte er eben diesen War Room zu sehen. Man musste ihm erklären, dass dieser Raum nicht existiert, sondern eine Erfindung des Films ist.
Der Raum wurde vom Bühnenbildner Ken Adams gestaltet, der auch in den ersten Jahrzehnten (Connery, Lazenby, Moore, Dalton) die legendären James-Bond-Bühnenbilder entwarf.

 

Der Regisseur war ein unglaublich detailversessener Perfektionist. Er verlangte, nachdem er die Kulisse besichtigt hatte, dass der grosse Tisch mit grünem Stoff bespannt sein muss, damit er wie ein Tisch im Spielcasino aussieht (Adams hatte eine andere Farbe gewählt). Wie man sieht, ist es ein Schwarzweiss-Film. Man erklärte dem Regisseur, dass niemand den Unterschied sehen würde (und die Änderung sehr teuer sei). Der Regisseur antwortete "Doch, die Schauspieler sehen es".
 

Das kann eigentlich nur „Dr. Seltsam,, oder wie ich lernte die Bombe zu lieben“ sein! Stimmt‘s?

Ganz recht, Herr Graf, so ist es. 

Dr. Strangelove or: How I Learned to Stop Worrying and Love the Bomb / Dr. Seltsam oder: Wie ich lernte, die Bombe zu lieben (UK / USA 1964)
Regie Stanley Kubrick

Schwärzer kann Humor nicht sein. Die Rollen, d.h. Politiker, Generäle, Wissenschaftler, sind realen Personen oder der Summe mehrerer Personen nachempfunden. In die Texte sind vielfach Zitate damaliger Strategen des Kalten Krieges eingeflochten. Dabei ist Dr. Strangelove eine Art Kumulation des Bösen, neben Wernher v. Braun standen noch Edward Teller, Herman Kahn, John von Neumann und Sidney Gottlieb für die Rolle Pate. Die Rolle ist völlig überzeichnet, Dr. Strangelove sitzt im Rollstuhl und hat eine (künstliche?) Hand in einem schwarzen Handschuh, die ihm nicht gehorcht, sondern einen eigenen Willen hat (das kann als Verweis auf Rotwang, den Urvater der Mad Scientists im Film, aus Metropolis verstanden werden). Er spricht mit eunuchenhafter Fistelstimme und starkem deutschem Akzent (Sellers nutzte mehrere Stimmenvorbilder). Die karikaturhafte Überzeichnung ist ein Element des Expressionismus (1920er), das im späteren Film oft sehr effektvoll zur Hervorhebung einzelner Personen genutzt wurde (z.B. 'Joker' 2019).

Man könnte noch viel über den Film schreiben. Wie alles von Kubrick wurde er vielfach analysiert.

Aber ich zeige lieber ein paar schöne Ausschnitte.
Zur Handlung:

Der verrückte Air-Force-General Ripper (Sterling Hayden) isoliert seine Luftwaffenbasis von der Aussenwelt und lässt eigenmächtig mit einem Geschwader atomar bewaffneter Bomber die Sowjetunion angreifen. Hier seine Begründung dafür:


Als Vorbild für Ripper gilt General Thomas S. Power. Der sagte einmal, nachdem ihn Wissenschaftler über die Auswirkung von radioaktivem Fallout auf die menschliche Genetik aufgeklärt hatten: "Nun ja, ich würde es für eine völlig offene Frage halten, ob zwei Köpfe nicht eventuell besser sind als einer."

Der Präsident der USA informiert den sowjetischen Staatschef am Telefon über den unabsichtlichen Angriff:

Da geben die Sowjets bekannt, dass sie einen massiven Gegenschlag, der alles Leben vernichten würde, nicht verhindern könnten, falls auch nur eine Wasserstoffbombe auf sowjetischem Gebiet gezündet wird. Sie haben ein System zur automatischen Antwort installiert, das nicht beeinflusst werden kann, das sogenannte "Doomsday Device".
Der Wissenschaftler Dr. Strangelove wird zur Hilfe geholt.

Bei der Rückeroberung von Rippers Air Force Base kommt er ums Leben. Sein britischer Austauschoffizier Mandrake kennt das geheime Codewort, um die Flugzeuge zurückzurufen. Aber er hat nicht genug Münzen für einen Anruf im Weissen Haus.

Alle Flugzeuge können zurückgerufen werden. Bis auf eines, das durch Beschädigung den Funkkontakt verloren hat.
Und so...- (eine ikonische Sequenz!)